Studieren im Ausland: Auslandssemester, Auslandsstudium, Austauschorganisationen
Für viele Studenten ist das Ausland reizvoll. Sie haben die Möglichkeit, für längere Zeit in einem anderen Land mit fremder Kultur zu leben und wertvolle Erfahrungen für den späteren Lebensweg zu sammeln. Auch können diese während eines Auslandsaufenthalts neue Kontakte knüpfen und sich persönlich weiterentwickeln. Der Weg ins Ausland ist allerdings oft nicht einfach. Hier finden sich Informationen zu Möglichkeiten, einen Auslandsaufenthalt mit dem Studium zu verknüpfen sowie Informationen zur möglichen Finanzierung. Wem eine einfache Sprachreise nicht ausricht, dem liegt evt. ein Auslandsstudium.
Auslandssemester oder Auslandsstudium?
Die weitverbreitetste Option für einen Auslandsaufenthalt während des Studiums ist das Auslandssemester. Die Dauer beträgt meist zwischen ein und zwei Semestern, also bis zu zwölf Monate. Dabei wird kein Studienabschluss erworben, die belegten Kurse an der ausländischen Uni werden lediglich an der deutschen Uni zu der Gesamtstudienleistung angerechnet. Die Möglichkeit eines Auslandssemesters bieten die meisten Studiengänge und Fachbereiche an. Häufig werden Auslandssemester in Zusammenarbeit mit ausländischen Partner-Hochschulen durchgeführt, was die spätere Anrechnung erleichtert. Allerdings ist der Student hier oft in der Kurswahl begrenzt.
Natürlich ist es auch möglich, ein gesamtes Studium im Ausland zu absolvieren, was die beruflichen Perspektiven stärken kann. Dies ist besonders interessant für Studiengänge, die keine vergleichbare Alternative an deutschen Universitäten haben.
Allerdings sollten Studenten bei der Anerkennung von Studienabschlüssen aufpassen, da manche Abschlüsse ausländischer Universitäten, besonders im Bereich Jura oder Lehramt, in Deutschland oft nicht anerkannt werden.
Grundsätzlich sollten sich Studenten so früh wie möglich – idealerweise ein bis anderthalb Jahre vorher – um einen Platz bewerben, da insbesondere die Plätze für Auslandssemester begrenzt sind.
Finanzierungsmöglichkeiten für ein Studium/Semester im Ausland
Ist erst einmal die Entscheidung für ein Auslandsstudium oder Auslandssemester gefallen, stellt sich die Frage der Finanzierung. Studieren im Ausland ist generell kostspielig, denn neben den oft sehr hohen Studiengebühren ist auch der Lebensunterhalt häufig deutlich teurer. Die wichtigsten Finanzierungsmöglichkeiten im Überblick sind:
- Auslands-BAföG: Auslands-BAföG ist nicht leistungsgebunden und kann von jedem Studenten mit Förderungsanspruch beantragt werden, selbst wenn kein Anspruch auf normales BAföG besteht. Die Höhe des BAföG-Anspruchs richtet sich nach dem Einkommen des Studenten sowie dem Einkommen der Eltern. Auch werden die höheren Lebenshaltungskosten im Ausland miteinbezogen. Anspruch kann auch geltend gemacht werden für die Studiengebühren und Reisekosten sowie die Abdeckung der Auslandskrankenversicherung. Weitere Informationen stellt die Seite des Auslands-BAföG bereit.
- Bildungs-und Studienkredite: Bildungs- und Studienkredite sind eine Alternative zum Auslands-BAföG und richten sich nicht nach der Höhe des Einkommens. Es gibt verschiedene Angebote, sowohl von Banken als auch staatlich geförderte Bildungskredite.
- Stipendien: Erasmus ist das bekannteste und unkomplizierteste Stipendium zur Auslandsförderung. Es stellt die Verbindung zwischen der heimatlichen Hochschule mit Partnerhochschulen im EU-Ausland her und bietet zusätzliche Sprachkurse. Erasmus übernimmt die Studiengebühren komplett und zahlt einen monatlichen Zuschuss zum Lebensunterhalt. Zusätzlich profitieren die Studenten von pädagogischer Betreuung, Hilfe bei der Wohnungssuche und Einführungsveranstaltungen an der Gastuniversität. Auch der Deutsche Akademische Auslandsdienst vergibt Stipendien für Auslandssemester, allerdings erst für Studenten ab dem dritten Fachsemester. Es gibt jedoch noch zahlreiche andere Stipendien, die von EU-Bildungsprogrammen, Stiftungen und gemeinnützigen Organisationen vergeben werden. Erste Anhaltspunkte finden sich auf der Seite des Bundesverbands Deutscher Stiftungen.