Finanzen im Studium: Nach der Schulausbildung finanziell unabhängig sein
Nach der Ausbildung oder dem Abitur gilt es, auf eigenen Beinen stehen zu wollen. Dabei ist es wichtig, sich finanziell zu „organisieren“. Viele Faktoren fließen in die eigenen Finanzsituation hinein: Bleibt man zu Hause wohnen oder zieht man ein eine WG oder ein Studentenwohnheim? Wie ist es möglich alle Kosten wie Studiengebühren, Lebensmittel und Ausgaben für die Freizeitgestaltung im Überblick zu behalten? Steht ein Auslandsaufenthalt an? Welche Unterstützungen kann ein Studierender erhalten? Besonders die Studiengebühren sind für viele Studenten nur schwer aufzubringen und werden daher auch unterschiedlich bewertet:
Hier sollen Ratschläge gegeben werden, damit das Studentenleben kalkulierbar und bezahlbar bleibt!
Einname ermitteln: Wieviel Budget habe ich pro Monat zur Verfügung?
Bevor klar ist, welches Budget monatlich ausgeben werden kann, sollte ausgerechnet werden, welcher Geldbetrag durchschnittlich zur Verfügung steht. Folgende Einnahmen können möglich sein:
- Kindergeld: Auch nach dem Schulabschluss können Eltern für ihre Kinder weiterhin Kindergeld erhalten. So haben Eltern bis zu Vollendung des 25. Lebensjahres Anrecht auf den Erhalt dieser „Finanzspritze“, solange sich das Kind in der Ausbildung oder im Studium befindet. Auch bei der Absolvierung eines Freiwilligen Sozialen Jahres oder eines Ökologisches Jahres sowie bei Leistung eines Bundesfreiwilligendienst wird das Kindergeld weitergezahlt.
- BAföG: Das Bundesausbildungsförderungsgesetz (kurz BAföG) regelt die Unterstützung durch den Staat, die Schülern und Studenten im Rahmen ihrer Ausbildungszeit in Deutschland erhalten können. Die Zahlung von BAföG kann beantragt werden. Wie viel Leistungen der Antragssteller erhält, hängt von dem Einkommen der Eltern ab. Der Höchstsatz liegt bei 670 Euro monatlich wenn der Studierende in einer eigenen Wohnung wohnt (bei den Eltern wohnend liegt der Höchstsatz bei 495 Euro). Fünf Jahre nach Beendigung des Studiums muss die Hälfte des gezahlten Satzes zurückgezahlt werden, höchstens jedoch 10.000 Euro. Die Rückzahlung kann in Raten oder als Gesamtzahlung erfolgen. Eine Einmalzahlung führt dazu, dass der Gesamtbetrag noch einmal reduziert wird. Auch ein besonders guter Studienabschluss und das Beendigen des Studiums vor abgelaufener Regelstudienzeit hat zur Folge, dass die Rückforderung kleiner ausfällt als wenn diese Anforderungen nicht erfüllt wurden.
- Finanzielle Unterstützung durch die Eltern: Trotz Volljährigkeit oder Auszug aus dem Elternhaus, sind die Eltern finanziell weiter für die Nachkommen verantwortlich. Dies gilt solange, wie sich die Kinder in ihrer ersten Ausbildung bzw. dem ersten Studium befinden. Per Gesetz ist es vorgesehen, dass Eltern Unterhalt für die Kinder zahlen müssen, wenn sie dieses wirtschaftlich leisten können. Wenn ein Student aufgrund der Höhe des elterlichen Einkommens kein BAföG erhält, so ist es eine gute Wahl, die Höhe der Unterstützung durch die Eltern am Höchstsatz der BaföG-Zahlungen auszurichten.
- Nebenjobs: Viele Studenten arbeiten neben dem Studium: Nebenjob beim Pizzaservice oder Tutor im eigenen Studienfach? Durch diese Tätigkeit kann das eigene Budget leicht aufgebessert werden. Bedacht werden muss jedoch, dass BaföG-Empfänger nicht unbegrenzt hinzuverdienen dürfen. Aktuell darf (durchschnittlich übers Jahr gerechnet) nicht mehr als 400 Euro monatlich erwirtschaftet werden.
Ausgaben bestimmen: Wieviel gebe ich definitiv pro Monat aus und was bleibt dann noch über?
Es ist hilfreiche, eine Liste aufzustellen, die alle regelmässigen Ausgaben des Monats enthält. Auf dieser Auflistung kann enthalten sein:
- Miete (inkl. Nebenkosten)
- Lebensmittel/Ernährung
- Bekleidung
- Lernmittel
- Gesundheit
- Auto/öffentliche Verkehrsmittel
- Freizeit/Sport/Kultur
- Telefon/Internet/Rundfunk- und Fernsehgebühren
Im besten Fall bleibt nach Abzug aller Ausgaben von den monatlichen Einnahmen noch Geld über. Um insgesamt finanziell unabhängig zu bleiben, ist eine gute Planung der eigenen Finanzen von Nöten. Es kann hilfreich sein, Fixkosten per Dauerüberweisungen zu erledigen um so Stress und Mahnungen aus dem Weg zu gehen.
Die Ausgaben hängen auch damit zusammen, welche Art der Lebensführung gewählt wird und wo der Studierende wohnen möchte. Wie „ausschweifend“ jeder während des Studiums leben kann, muss für sich selbst entschieden und ausgerechnet werden. Klar ist aber, dass nicht jede Stadt in Deutschland die gleichen Lebenskosten von einem Studenten verlangt. Mieten und Lebensmittelkosten können zwischen den einzelnen Regionen variieren.
Das Führen eines Haushaltsbuchen – und sei es erst einmal nur für die ersten Monate – kann hilfreich sein, einen Überblick über die eigenen Finanzen zu erhalten und Einsparpotentiale zu erkennen.
Studenten können aufgrund ihres Status häufig von Rabatten profitieren.
Generell kann über das Einhalten von Spartipps eine Menge Geld eingespart werden.
Evt. kommt es in Frage, einen Kredit für die Bezahlung der Ausgaben des Studiums aufzunehmen. Informationen dazu finden sich hier: Studienkredite